Beim Amt der Landesregierung sind zu den 83 Zonen des Begutachtungs-Entwurfs mehr als 1.100 private Stellungnahmen und Eingaben von Gemeinden eingelangt. In enger Abstimmung zwischen den Experten und den Gemeinden wurden bei 45 Zonen Anpassungen vorgenommen. 15 Zonen wurden nach detaillierter fachlicher Prüfung oder auf ausdrücklichen Wunsch der Gemeinde gestrichen. "Das jetzt vorliegende Ergebnis ist der beste Beweis dafür, dass wir die Energiewende in Niederösterreich gemeinsam mit den Gemeinden und der Bevölkerung umsetzen", stellt Pernkopf klar. Durch die Anpassungen reduziert sich das für Windkraft nutzbare Gebiet von 1,9 Prozent auf 1,5 Prozent der Landesfläche.
Umweltverbände begleiteten Erstellung
Die Vogelschutz-Organisation "Birdlife" und der Umweltdachverband unterstützten mit ihren Experten den Prozess. "Das Raumordnungsprogramm ist ein Meilenstein für den überregionalen Vogelschutz", sagt Gerald Pfiffinger von Birdlife: "Die Zonierung schützt die Kernvorkommen bedrohter Vogelarten wie Kaiseradler oder Rotmilan, die sensibel gegenüber Windkraftanlagen sind. Wir sind sehr froh, dass durch die Begutachtung noch weitere sensible Zonen entschärft werden konnten."
Umweltdachverbands-Präsident Gerhard Heilingbrunner erinnerte: "Der Umweltdachverband begrüßt den Ausbau der Windkraft, dennoch muss diese natur- und menschenverträglich sein, vor allem bei der Freihaltung des sensiblen alpinen Gebietes und im Umfeld der Nationalparks. Das vorliegende Raumordnungs-programm schafft nun Rechtssicherheit und einen Umsetzungsrahmen, der Energiewende und Naturschutz garantiert." Schließlich stehe der Kampf gegen die Atomkraft und gegen klimaschädliche fossile Energieträger als gemeinsames übergeordnetes Ziel im Vordergrund, so Heilingbrunner.
Appell an Windkraftbetreiber
Die Windkraft ist in Niederösterreich zu einer tragenden Säule der Energieversorgung geworden. 450 Windkraftanlagen decken heute bereits 15 Prozent des landesweiten Strombedarfs. 450.000 Haushalte können mit Windstrom versorgt werden. Der Raumordnungsplan ermöglicht eine weitere Nutzung der Windkraft. Abschließend appelliert Pernkopf an die Windkraftbetreiber "bei der Umsetzung neuer Windkraftanlagen nun mit gleicher Sorgfalt und Fingerspitzengefühl vorzugehen, wie das bei der Erstellung des Raumordnungsplans passiert ist."