Das oberste Ziel am Arbeitsmarkt sei "Vollbeschäftigung", also "den Menschen die Möglichkeit geben, Arbeit zu leisten", so Sobotka. Durch die Studie "Arbeitsland Niederösterreich" wisse man, dass es nicht nur einen Wandel am Arbeitsmarkt, sondern auch einen Wandel in den Ausbildungen gebe. Es brauche neue Wege und Maßnahmen mit Qualifikation und Wissen umzugehen. "Es wird nicht mehr reichen, eine Ausbildung zu durchlaufen und das wars dann für zwei Drittel der Lebenszeit", so Sobotka. Es gebe "eine Vielzahl an Parametern in der Arbeitswelt zu sehen", auf die bei der Spezialisierung der Berufsstruktur Rücksicht genommen werden müsse. Sobotka sprach von "drei großen Herausforderungen", die zu bewältigen seien: die demografische Entwicklung, die Globalisierung und die Wissensgesellschaft.
Ausbildung Jugendlicher soll verbessert werden
"Das erste Ziel ist, Jugendliche in Beschäftigung zu bringen", so Sobotka. Derzeit sei man in Niederösterreich "in der Lage, allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anzubieten", denn es gäbe mehr Ausbildungsplätze als Jugendliche. "Zehn Prozent der Jugendlichen tauchen am Arbeitsmarkt nicht auf", so der Landeshauptmann-Stellvertreter. In dieser Zeit würden sie aber "Teile von Qualifikationen erwerben". Hier müssten Maßnahmen in Ausbildung und pädagogischer Führung gesetzt werden. Durch unterschiedliche Anforderungen an die Berufsbilder müsste "viel individueller" eingewirkt werden. Sobotka betonte weiters: "Wir brauchen eine Modularisierung, dass Module als Kompetenzen anerkannt werden. Und wir brauchen eine höhere Durchlässigkeit von der Schule zur dualen Ausbildung." Denn von Arbeitslosigkeit betroffen seien vor allem "Menschen, die keine oder geringe Qualifikationen haben".
Datenbank als Grundlage für Angebote
Mit der Berufsbildungsdatenbank, ein Projekt des Landes Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem AMS und dem Sozialministerium, wolle man den Bedarf der Kunden erheben und ein passendes Bildungsangebot in der Region zur Verfügung stellen. "Wir wollen mit der Bildungsdatenbank bedarfsorientierte, kundenorientierte Angebote anbieten, damit die Kunden schnell wieder in den Arbeitsmarkt zurückfinden", so Sobotka. Dafür müssten auch angelernte Kenntnisse anerkannt werden und es brauche "wesentlich mehr Mobilität und Durchlässigkeit".
"Perspektive geben"
Neu ausgerichtet werde auch die "Bildungsförderung für jene Menschen, die im Beruf stehen und weiterkommen wollen". Bei der einkommensabhängigen Förderung, die "zur berufsspezifischen Ausbildung und zur Arbeitsplatzsicherung dient", werden 50 bis 80 Prozent der Kurskosten, maximal 2.640 Euro getragen. "Wir wollen das Ausbildungsangebot auch regional zu Schwerpunkten machen und richten uns ganz wesentlich auf den Arbeitsmarkt aus", so Sobotka. Ein "großes Unterfangen", dem sich das Land Niederösterreich in der nächsten Zeit widmen werde, sei die "Teilqualifikation". Hier müssten neue Wege gegangen werden, die auch neue Berufsbilder ermöglichen. Ziel ist es, "perspektivisch in die Zukunft zu gehen", "jungen Menschen eine Perspektive zu geben" und die Standortqualität Niederösterreichs zu sichern.