Niederösterreich sei das einzige Bundesland, das die Umstellung vier Jahre lang mitbegleitet und evaluiert habe, dabei seien insgesamt 25.000 Schüler, 3.000 Eltern und 1.150 Lehrer befragt worden. Auch nach dem ersten kompletten Durchgang der Neuen Mittelschule werde der weitere Bildungsweg der Absolventen weiter beobachtet, so die Landesrätin, die als zentrales Ergebnis hervorhob, dass sich grundsätzlich das Wohlfühlen in der Schule gewandelt habe, so sei etwa das Teamteaching mittlerweile sowohl bei Schülern als auch Lehrern gut etabliert.
Nachmittagsbetreuung weiter ausgebaut
"Wichtig ist uns auch die Tagesbetreuung an den Pflichtschulen, die wir 2005/2006 mit rund 3.800 Schülern begonnen haben. Mittlerweile sind es 13.200 in 387 Pflichtschulstandorten, vor allem an Volksschulen. Gegenüber dem starren System einer verschränkten Abfolge ermöglicht dabei eine flexible Handhabung individuelle Familienplanungen. Dafür stehen auch die über 200 geförderten Aktionen zur Ferienbetreuung in den Gemeinden", sagte Schwarz, die dabei auch die Leistungen der Kommunen als Schulerhalter im Pflichtschulbereich hervorhob. Seitens des Landes sei dabei etwa im Bereich der Landwirtschaftlichen Fachschulen seit 2009 ein Investitionsvolumen von 48 Millionen Euro umgesetzt worden, bei den Berufsschulen betrage der Wert 60 Millionen Euro.
Kein Abrücken von Klassenschülerhöchstzahl
"Niederösterreichs Weg in der Bildung heißt: Wir sparen nicht bei den Kindern oder der Anzahl der Schulen, rücken nicht von der Klassenschülerhöchstzahl 25 ab, decken durch ein Plus an Lehrern Engstellen dort ab, wo der Bund keine Lehrer zur Verfügung stellt, verlagern die Einsparungspotenziale in die Verwaltung und sorgen dafür, dass das Geld direkt bei den Schülern und bei der Qualität des Unterrichts landet. Inhaltliche Kompetenzen müssen klar vom Bund geregelt werden, Vollziehung und operativer Ablauf der Schule müssen aber in die Länder kommen", so die Landesrätin abschließend.
Dichtestes Schulnetz
"Niederösterreich, das mit 998 Pflichtschulen über das dichteste Netz Österreichs verfügt, ist das einzige Bundesland, in dem keine einzige davon geschlossen wurde", unterstrich Helm. Im zu Ende gehenden Schuljahr habe man um 387 Planstellen überschritten, wofür das Land aufgekommen sei. Besetzt wurden diese mit insgesamt 900 Junglehrern, von denen einer 40.000 Euro koste. Für das Schuljahr 2014/2015 bedeute die Bedeckungszusage von 517 Planstellen weit mehr als 20 Millionen Euro, die der Bund leisten müsste, aber das Land zahle. "In Niederösterreich wird die Klassenschülerhöchstzahl 25 nicht nur als Richt-, sondern als Absolutwert gesehen", so der Amtsführende Präsident.
Bessere Personalplanung im Land
Zudem präzisierte Helm, dass die 998 Schulstandorte derzeit von 838 Direktoren geleitet würden, 160 Schulleitungen bereits eingespart seien. In der Kopfquote liege Niederösterreich mit 5.300 Euro Ausgaben pro Kind im Bereich der Landeslehrer gemeinsam mit Tirol an der Spitze. Die Planung für den Landeslehrerbereich mit seinen 13.400 Lehrern, zwei Dritteln des gesamten Personals, seien - im Gegensatz zum Bundesbereich mit 7.200 Lehrern - bereits abgeschlossen. Auch die Divergenz zwischen der 766 Lehrer umfassenden Warteliste im Landeslehrerbereich und der Erfordernis einer Einstellung von 80 Studierenden im Bundeslehrerbereich spreche für eine Stärkung der Landeskompetenzen im Schulbereich.
Zahlen und Fakten zum Schulschluss
Zum Schulabschluss von insgesamt 110.000 Schülern im Pflichtschulbereich, 35.000 im AHS-Bereich und 34.000 im BMS-Bereich sagte Helm, dass 59 Prozent der Volksschüler AHS-Reife erlangt und 97,3 Prozent die fünfte bis neunte Schulstufe der Pflichtschulen erfolgreich absolviert hätten. Die allgemeine Reifeprüfung, ausgenommen die Zentralmatura, hätten an den AHS 88 Prozent, an den BMS 90,58 Prozent und an den Fachschulen 87 Prozent bestanden.